Um an den Bericht von 2024 anzuschließen – der Ratskeller ist seit wenigen
Monaten als Speiselokal wieder eröffnet, mehr modernisiert als restauriert. Wir
bleiben mit unseren Vorstandssitzungen und den Mitgliederversammlungen
aber im Domizil der Bergfreunde in der Haindorfgasse. Hier soll der Zugang
zum Nebenhaus erschlossen werden, einem spätmittelalterlichen Fachwerk-
Häuschen mit 2 Besonderheiten: innen eine der berühmten Schmalkalder
Stuckdecken aus der Zeit um 1600, und außen die Fachwerkschwelle der 2.
Etage im Höhe des Bürgersteigs; d. h., das Straßenniveau war vor 500 Jahren
mindestens 2 Meter tiefer.
Erika Heilgeist, unsere Schriftführerin, ist quasi „die Seele des Geschäfts“. Sie
organisiert die monatlichen Vorstandssitzungen, den Verkauf unserer
Publikationen, die Hauptarbeit im Zusammenhang mit der 4- bändigen Edition
der Katastervorbeschreibungen des Altkreises Schmalkalden ; sie sorgt für die
Erinnerung und Gratulationen zu Geburtstagen und Jubiläen, zur Kondolenz bei
Sterbefällen.
Zur Auflockerung der Jahresversammlung hatten wir das Vergnügen, wieder
einmal einen interessanten Vortrag aus dem Repertoire von Frau Piro – Klein zu
erleben: „100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“. Im Januar 1919 durften
Frauen in Deutschland erstmals an der Wahl zur verfassungsgebenden
Nationalversammlung teilnehmen. Bis zur vollen Gleichberechtigung sollten
aber noch etliche, teils sehr schlimme Jahre ins Land gehen. Mit der Verfassung
der Bundesrepublik im Mai 1949 standen Frauen wie Männern die gleichen
bürgerlichen Rechte zu, in der DDR– Verfassung (Oktober 1949) natürlich
ebenso, in der praktischen Umsetzung aber wesentlich schneller. . .

Die Buchpräsentation von Band 3 „Ortsbeschreibungen der Herrschaft
Schmalkalden 18. u. 19.Jhd.“ (Untertitel entsprechend dem alphabetischen
Fortgang : Oberschönau bis Struth) – am 07.08.2024, 17:00 Uhr im
Vereinslokal Bergfreunde erfolgte mit großem öffentlichen Interesse und
Teilnahme sowie Presse (Annette Recknagel) und einigen Bürgermeistern der
Orte des vorgestellten Bandes, einschließlich dem Schmalkalder Stadtchef
Thomas Kaminski, sowie vom Hauptvorstand des VHG Dr. Dirk Richhardt und
Ruth Piro-Klein und nicht zu vergessen unsere Zweigvereinsmitglieder. Den
weitaus größten Anteil an der Übertragung der Jahrhunderte alten Texte dieses
Bandes danken wir wieder Erika Heilgeist und Michael Scholz; je eine
Ortsbearbeitung danken wir Frau Dr. Ute Wagner und Prof. Dr. Volker Wahl.
Jürgen Messerschmidt, aktives Vereinsmitglied und rühriger Ortschronist seiner
Heimatregion, veröffentlicht zusammen mit dem Bergbau- und Heimatverein
Trusetal zwei ortsgeschichtliche Hefte:: 1. 1945 – 2025- 80 Jahre Kriegsende –
das Kriegsende in Brotterode und Trusetal; 2. 1525. 2025 – 500 Jahre
Bauernkrieg, seine Auswirkungen auf Brotterode und Trusetal während der
Reformation; 3 Zeitungsbeiträge : „Geschichte des Bibers in Th. nach aktueller
Wiederansiedlung an der Truse“ ; „Wirken des Berginspektors Kaspar Friedrich
Danz im Schm. Bergrevier“; 3. „Bedrohung des Wasserfalls von Trusetal in den
20er Jahren des 20. Jh. zur Stromnutzung und in den 50er Jahren zur Wassernutzung
in der Erzaufbereitung des Bergbaubetriebes“ – wäre das geschehen,
dann wäre Trusetal um seine wichtigste Attraktion ärmer!
Vorstandsmitglied Dr. Klaus Holland- Letz konnte den 5. Band zu seiner Reihe
„Geschichte der Werkzeug- und Kleineisenindustrie im Landkreis
Schmalkalden“ fertig stellen, ist außerdem im Jubiläumsband zum 1150-
jährigen Jubiläum der Ersterwähnung von Schmalkalden mit einem Beitrag zur
Industrialisierung in der Kreis Herrschaft Schmalkalden vertreten. Von unserem
Vereinsmitglied Museumsdirektor Dr. Kai Lehmann stammt der Löwenanteil
der Beiträge in diesem vom Museum Schloss Wilhelmsburg herausgegebenen
Prachtband, an dem auch weitere Autoren beteiligt waren. Ich habe eine Chronik
von Wernshausen veröffentlicht, die unter dem Namen des Autoren (Pfarrer und
letzter senior familiae der Todenwarths, verstorben 1951) noch nie verlegt war.
Bei Kai Lehmans Vortrag im April Auf Todenwarth zur „Justiz in früher
Neuzeit am Beispiel von Hans Hess, der vor 400 Jahren vor der Todenwarth
gerädert wurde“ gab es natürlich ein „volles Haus“. Gut besuchte Vorträge hielt
auch Klaus Holland- Letz bei „Musse im Museum“ in der Wilhelmsburg und in
der Neuen Hütte, außerdem arbeitete er mit am Projekt „Werkzeugstrasse“ und
der Geschichtsmeile zur Festwoche im August.
An der Festwoche „1150 Jahre Ersterwähnung von Schmalkalden“ waren viele
weitere Vereinsmitglieder beteiligt, Vorstands- und Beiratsmitglieder bei den
Stadtführungen in historischen Kostümen Susanne Ehrhardt, Gudrun Hammel;
am Bücherverkaufsstand Erika Heilgeist, Katarina Mark, Hubertus Fritz und
Michael Scholz, zusammen mit dem Schmalkaldischen Geschichtsverein; beim
Festumzug, der Geschichtsmeile und weiteren Aktionen.

Natürlich wurde auch wieder viel und oft gewandert. Da waren wie in jedem
Jahr zwei Vereinsmitglieder besonders aktiv.
Zuerst die Wanderungen mit Karl Hauck: im Mai zum Deutschen Wandertag
mit 4 Grundschulklassen (90 Kindern) eine heimatgeschichtliche Wanderung
(10 km.), im Juni 2 „Orchideenwanderungen, 8 u. 9 km, 12 u. 24 Beteiligte,
auch wieder als Coach eine Sven Fischer- Wanderung, 12 km. mit 89
Teilnehmern; im August- 8 km. Wanderung mit 26 Teilnehmern über
Schörchfenster, Kötze hängen und Diverses; im September ging es um den
Altbergbau in Asbach, 8 km. mit 16 Beteiligten.

Von Gerhard Raßbach organisiert möchte ich hier auch noch Wanderungen
erwähnen- zum großen Inselsberg, zur Wallenburg, Altensteiner Höhle, zum
ehemaligen Jagdhaus Georg II. am Kissel und eine Exkursion mit Einkehr im
Elmenthaler Backhaus und Vortrag von Jürgen Messerschmidt zum bäuerlichen
Jahresablauf.
Auf Todenwarth gab es natürlich wieder das traditionelle offene Frühlingsfest
am 2. Sonnabend im Mai zusammen mit dem Freundeskreis Todenwarth,
natürlich mit Konzert – „Chips“, mit Rock und Oldies – in der Region sicher
vielen bekannt nicht erst seit dem Konzert im vorigen Jahr zum Thüringentag,
die Schmalkalder Band gibt es schließlich schon bald vierzig Jahre – im
Alltagsgeschäft aber selbständig in der Gesundheiterhaltung aktiv.

Gartentag im Juni und der internationale Tag des offenen Denkmals waren
weitere publikumswirksame Veranstaltungen auf Todenwarth. Das Open- Air-
Orgelkonzert im Rahmen des Thüringer Orgelsommers mußte schlechtwetterbedingt
abgesagt werden. Wir hoffen auf gutes Wetter 2025, und das auf
allen Gebieten. Es muß doch mal wieder aufwärts gehen!
Dr. Jochen Halbig